Musikakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes
Die Musikakademie ist das größte musikalische Programmangebot der Studienstiftung des deutschen Volkes. Mit zurzeit an die 14.000 Stipendiatinnen und Stipendiaten ist die Studienstiftung ihrerseits das größte und älteste Begabtenförderungswerk für Studierende der Bundesrepublik Deutschland. Das fulminante musikalische Potential der aktuell und ehemals Geförderten macht die Musikakademie seit 2011 in thematisch stringenten Konzertprogrammen mit jährlich über 200 Beteiligten in den Bereichen Chor, Orchester, Komposition und Musikwissenschaft fruchtbar.
Chor und Orchester der Musikakademie setzen sich zusammen aus Musikstudierenden sowie aktuellen und früheren Stipendiatinnen und Stipendiaten verschiedenster Fachbereiche, von denen nicht wenige als Jungstudierende, Preisträgerinnen und Preisträger beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert oder als Mitglieder der Landes- und Bundesjugendorchester kurz vor der Entscheidung für das Musikstudium standen. Als Solistinnen und Solisten und an den Solobläser- und Stimmführerpositionen wirken Musikhochschuldozierende sowie Mitglieder führender Orchester und Opernhäuser mit. Sie übernehmen außerdem die Einstudierung der Chor-Stimmgruppen bzw. Orchesterregister.
Regelmäßig ist die Musikakademie Gast renommierter Festivals wie der Brixner Initiative Musik und Kirche, den Gustav Mahler Musikwochen Toblach, dem Faust-Festival München, den Festspielen Südtirol oder dem Festival junger Künstler Bayreuth. Die Musikakademie bringt Konzertprogramme zur Aufführung, die sich durch einen übergreifenden Leitgedanken, historische Genauigkeit und thematische Tiefe auszeichnen. So werden den Mitwirkenden und dem Publikum Perspektiven auf die Werke geboten, die sich nicht unmittelbar aus den Noten ergeben.
Die künstlerische Gesamtleitung liegt in den Händen des Dirigenten Martin Wettges (Norwegische Nationaloper).
Das Programm im Jahr 2023:
Dirigent: Prof. Mark Gibson
Choreinstudierung: Christian Jeub
Unter dem Titel »The Promise of Living?« werden sich Chor und Orchester der Musikakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes im Sommer 2023 mit dem Leben und Lebensträumen im Sinne eines American Dreams aus der Perspektive verschiedener (Sub-)Kulturen beschäftigen. Mit im Gepäck bei dieser Reise durch die ›neue Welt‹ sind vor allem Stücke (latein-)amerikanischer und jüdischer Komponisten des 20. Jahrhunderts, die einerseits nur so strotzen vor Aufbruchsstimmung, Lebensfreude, Hoffnung, Rhythmus, Tanz und filmmusikhaften Klangmomenten. Zu diesen Werken gehören beispielsweise Aaron Coplands berühmte Fanfare for the Common Man oder auch passend zu dessen 125. Geburtsjubiläum George Gershwins (afro-)amerikanisch-jazzige Rhapsody in Blue sowie die Ouvertüre seines Musicals Girl Crazy, aus dem der bekannte Song I Got Rhythm stammt. Andererseits präsentieren uns Leonard Bernsteins Musik zur West Side Story und seine auf hebräischen Gebetstexten basierende Chichester Psalms auch die Ambivalenzen und möglichen Enttäuschungen eines solchen Traums „vom Tellerwäscher zum Millionär“. Daneben lassen uns zeitgenössische Werke wie Jessie Montgomerys Starburst oder Danzón Nr. 2 von Arturo Márquez in neue Klang- und Lebenswelten verschiedener Kulturen eintauchen. Lebensträumen und offenen Fragen spüren wir zudem mit den Chorstücken von Samuel Barber, Coplands titelgebendem The Promise of Living und nicht zuletzt mit Charles Ives’ Orchesterstück The Unanswered Question nach. Am Dirigierpult steht der amerikanische Dirigent Mark Gibson, Professor für Dirigieren und Orchesterausbildung an der University of Cincinnati und Schüler von Bernstein höchstpersönlich.