Mythos Prometheus

Ausschnitte aus Carl Orffs Musiktheater „Prometheus“ und eine Uraufführung „Prometheus Unbound“ von Fredrik Schwenk

Musikalische Leitung: Robin Engelen
Regie: Michaela Dicu
Lichtdesign: Michael Kantrowitsch
Solist:innen: Caroline Adler, Sopran; Georgios Iatrou, Bariton; James Young, Bariton
Orchester und Chor des 71. Festival junger Künstler Bayreuth

Prometheus: Die Idee

„Menschenbildner, Feuerbringer und Rebell: Prometheus. Seit Jahrtausenden eine Symbolfigur des zivilisatorischen Fortschritts und der Auflehnung gegen die Götter. Der menschenliebende Titan ist eine der ambivalentesten Figuren der griechischen Mythologie, von den einen zum Helden stilisiert und von den anderen als Verräter gebrandmarkt. Der gefesselte Prometheus erschüttert aus der Verbannung heraus die althergebrachte Ordnung, offenbart Zeus’ Schwächen, greift seine Entscheidungen an und prophezeit ihm den Untergang. Ein antiker Outlaw und Whistleblower, leidend und doch auch verblendet in seinem Wissen um seine politische Macht, stilisiert er sich zum Opfer.

In einer multimedialen szenischen Installation bringen die Ausschnitte aus Carl Orffs Musiktheater „Prometheus“ und die Klänge der Uraufführung „Prometheus Unbound“ des Hamburger Komponisten Fredrik Schwenk zwei exemplarische Bearbeitungen des gefesselten und entfesselten Prometheus auf die Bühne des Europasaales und befragen die mythische Figur (aus heutiger Sicht) neu. Wieder darf er die Götter an- und uns sein Leid klagen.

Getragen von den entfesselten Kräften des Orchesters wettert und stemmt er sich erneut im Kampf um die Wahrheit, während ein gleißendes Lichtspektakel das Feuer in uns entfacht und uns zum Teil des Geschehens macht. Werden wir dieses Mal Prometheus befreien oder bleibt er weitere 3000 Jahre in Ketten?“

Michaela Dicu, Regisseurin